Fütterung von Welpen und Junghunden
Während des Wachstums kann die Fütterung die gesundheitliche Entwicklung des
Hundes maßgeblich beeinflussen. Deshalb sind gerade im Wachstum regelmäßige
Kontrollen wichtig, um eine Über- oder Unterversorgung des Welpen/Junghundes
rechtzeitig erkennen zu können und bei Abweichungen im Wachstum, frühzeitig die
Futterration anpassen zu können.
Abhängig von Rasse und Gewichtsklasse haben Hunde verschiedene
Wachstumspotentiale:
Je kleiner der Hund ist, desto schneller hat er seine Größe
erreicht und ist ausgewachsen.
Da die Endgröße genetisch bedingt ist, lässt sie sich über die Fütterung nicht beeinflussen. Die Wachstumsgeschwindigkeit kann aber durch die Energieaufnahme beeinflusst werden. Deshalb führt eine zu hohe Energieaufnahme zu einem zu schnellen, intensiven Wachstum. Ein Welpe, der zu schnell gewachsen ist, wirkt meist eher dünn und schlacksig sowie zu groß für sein Alter. Insbesondere bei großen Rassen kommt es dann zu einer Überbelastung der weichen, noch nicht mineralisierten Knochen und unreifen Gelenke, wodurch weitere orthopädische Folgeerkrankungen drohen. Ein forciertes Größenwachstum wirkt sich vor allem bei großen Rassen besonders stark auf die Skelettentwicklung aus, wenn zusätzlich auch noch Imbalancen in der Mineral- und Vitaminversorgung hinzukommen. Kleinere Rassen dagegen neigen durch die Energieüberversorgung im Wachstum später häufiger zu Übergewicht. Da ein langsames, gleichmäßiges Wachstum für die Gelenk- und Knochenstabilität ideal ist, bietet die individuelle Wachstumskurve eine gute Kontrolle für ein optimales Wachstum.
Ein regelmäßiges Wiegen des Welpen (einmal wöchentlich vor der Futteraufnahme)
ist ratsam, damit man das aktuelle Gewicht mit der Wachstumskurve vergleichen
kann. Optimaler Weise sollte das Gewicht in der Kurve oder auch leicht darunter
liegen. Liegt es jedoch über der Kurve, ist dies ein Hinweis auf eine zu hohe
Energieaufnahme und ein zu schnelles Wachstum. In diesem Falle ist eine
Überprüfung der Ration bzw. der Energiezufuhr dringend zu empfehlen.
Zusätzlich zur Energiemenge sind auch unter anderem die im Futter enthaltenen
Nährstoffe wie z. B Calcium, Phosphor und Proteine ausschlaggebend für eine
gesunde Entwicklung.
Wichtig im Wachstum ist vor allem ebenfalls die bedarfsgerechte Calcium- und
Phosphorversorgung, da Calcium und Phosphor wichtige mineralische Bestandteile
des Knochens sind und für die notwendige Stabilität sorgen.
Auch das richtige Calcium : Phosphor-Verhältnis ist hierfür von Bedeutung. Es sollte
im Optimalfall zwischen 1,2:1 und 1,5:1 sein. Ein umgekehrtes oder zu enges
Verhältnis sollte ebenso vermieden werden wie eine Über- oder Unterversorgung mit
Calcium oder Phosphor. Fehlversorgungen oder Überversorgungen können zu
instabilen Knochen und Fehlstellungen führen. Die Folgen davon können
Lahmheiten, Bewegungsunlust und Knochenbrüche sein. Weiterhin beeinträchtigt ein
Calcium-Überschuss zusätzlich die Aufnahme anderer Mineralstoffe.
Die Proteine in der Fütterung sollten hochwertig sowie leichtverdaulich sein und vor
allem bedarfsgerecht an das Wachstum angepasst sein. Es ist nachgewiesen, dass
nicht der Proteingehalt sondern die Energiemenge des Futters die
Wachstumsgeschwindigkeit maßgeblich beeinflusst.
Häufige Fehler in der Welpen-/Junghundefütterung sind die Fütterung von zu großen Futtermengen, die Fütterung von Ergänzungsfuttermitteln ohne Bilanzierung, zu vieleKalorien durch Leckerlis und Kauartikel, unbilanzierte BARF-Rationen sowie die Fütterung von Futter für ausgewachsene Hunde.
Sollten Sie sich unsicher sein, ob Ihr Welpe einen optimalen Wachstumsverlauf hat,
beraten wir Sie gerne persönlich und individuell!
Für eine genaue Berechnung und Einschätzung benötigen wir folgende Angaben:
-Rasse/Rassetypus
-Alter des Welpen/Junghundes
-aktuelles Gewicht des Welpen/Junghundes
-Gewicht der Mutterhündin
-Gewicht des Deckrüden
-Erscheinungsbild/Statur der Elterntiere
Wichtige Hinweise:
-Falls nicht alle Daten vorliegen oder ermittelt werden können, kann die Berechnung
nur als Schätzung dienen! Die Berechnung erfolgt in diesem Fall mit den für die
Rasse (Rassetyp) üblichen Gewichtsmittelwerten, was jedoch die Genauigkeit des
Ergebnisses beeinflussen kann.
- Bei der Angabe des Gewichtes der Elterntiere, sollte immer vom Idealgewicht
ausgegangen werden.
-Die Berechnung für einen Mischlingshund, bei dem mindestens eines der Elterntiere
unbekannt ist, ist nicht möglich, weil das zu erwartende Endgewicht des Hundes zu
ungewiss ist!